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AUTOGRAMME / Unterschriften von Marion Lau und Manfred Birth sind sehr gefragt
Fast schon Starkult um den Bürgermeister

Was haben Manfred Birth, Marion Lau und die Wildecker Herzbuben gemeinsam? Sie sind begehrt. Begehrt bei Menschen, die fast alles tun, nur um von den Prominenten das Eine zu bekommen: ihre Unterschrift.

Kaum zu glauben, aber immer mehr Autogrammjäger haben auch die hiesigen Amts- und Würdenträger im Visier.

Die Abgeordnete Marion Lau scheint unangefochtene Spitzenreiterin zu sein, was Autogramme betrifft: Rund 170mal mußte sie im vergangenen Jahr den Stift zücken, schätzt die SPD-Frau. Ihre Unterschrift bekommt übrigens nicht jeder: "Ich beantworte eigentlich nur Anfragen aus meinem Wahlkreis. Wenn ich die Leute nicht kenne, die meine Unterschrift wollen, bin ich vorsichtig." Und überhaupt hat Marion Lau beim Signieren oft ein komisches Gefühl: "Ich frage mich, warum wollen die Leute das? Ich bin doch weder Schauspielerin noch sonstwie berühmt."

Aber das ist den Unterschriftenjägern offenbar egal: Schließlich ist Manfred Birth auch nicht Bundeskanzler und bekommt trotzdem Autogrammwünsche - aus aller Welt übrigens: "Vor kurzem bat ein Belgier um meine Unterschrift", erzählt der Stadtvater. Seine Vermutung: "Es gibt wohl tatsächlich Menschen, die in ihrer Freizeit Bürgermeister-Autogramme sammeln."

Etwa zehnmal hat Birth seit seinem Amtsantritt vor neun Jahren Wünsche nach seinem Namenszug erfüllt. Wenn's sein muß, unterschreibt er auch auf einem seiner Porträtfotos. Oder gar auf einer zerschlissenen Jeanshose - so geschehen beim Gifhorner Erntedankfest, als junge Leute ihn darauf ansprachen.

Ob Births CDU-Fraktionskollege Helmut Kuhlmann schon solche Wünsche erfüllt hat, war nicht zu erfahren: "Der Chef ist im Urlaub", verkündet Sekretärin Kerstin Wilke. Etwa zur Erholung vom stressigen Autogramme-Schreiben? Die Bürodame lacht: "Ich denke nicht".

Landrätin Margarete Pertzel dagegen unterzeichnete schon öfter: im Notizbuch von zwei Zimmermännern auf der Walz etwa. Die machten in Gifhom Halt und kamen geradewegs ins Büro der Politikerin. Jene ließ sich nicht lumpen, gab den Handwerkern neben ihrem guten Namen auch einen Schnaps mit auf den Weg und erinnert sich auch heute noch gern an das ungewöhnliche Erlebnis.

AZ

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