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VORBILDER / Beamte in Stadt und Kreisverwaltung kommen per Drahtesel zur Arbeit

Nicht immer, aber immer öfter: Der Dienstweg auf zwei Rädern

Kreisrat Wangerin tut's manchmal, Umweltdezernent Stever auch. Gifhorns Stadtplaner Friedrichs macht es täglich, und Gesundheitsamtschefin Demski würde gern, kann aber nicht -  dennoch: Immer mehr Verwaltungsmenschen satteln für den Weg zur Dienststelle den Drahtesel.

"Ich nehme oft das Fahrrad", verrät der Erste Kreisrat Gero Wangerin. "Klar: Wenn ich tagsüber auswärts Termine habe, muß ich aufs Auto ausweichen."

Aber sonst schwingt sich der Mann aus der Behörde morgens und abends auf sein Trekkingrad, fährt damit täglich zehn Kilometer zwischen Wohnung und Büro. "Mir macht das einfach Spaß", erklärt Wangerin. Selbst am Wochenende bleibt sein Drahtesel nicht stehen: Dann tourt der sportliche Kreisrat durch die Umgebung.

Vielleicht begegnet er dort ja irgendwann einmal Gesundheitsamts-Leiterin Dr. Hannelore Demski. Die weiß als Expertin natürlich um die Vorteile des Radfahrens, nimmt deshalb am Wochenende auch oft auf dem Sattel Platz. Und wie sieht's mit dem Rad auf dem Dienstweg aus?

“Schlecht", gibt Demski zu: "Es sind zwar nur fünf Kilometer von der Wohnung bis ins Amt; ich würde schon gerne das Rad nehmen. Aber es geht trotzdem nicht.” Von Berufs wegen ist die Amtsleiterin im gesamten Landkreis unterwegs - und das ist auf vier Rädern doch eher zu schaffen als auf zweien.

Da hat es Stadtplaner Reinhard Friedrichs leichter. Er ist meist innerhalb Gifhorns tätig, nimmt deshalb seit 1975 fast täglich das Rad - "auch bei Regen und Schnee". Die Zwei-KilometerTour von zu Hause ins Büro bewältigt Friedrichs mit links. Nur mit den Autofahrern hat er manchmal Streß, am Schloß oder am Hallenbad etwa, wo der Radweg die Straße kreuzt. Friedrichs: "Oft wird man fast umgefahren, weil die Autofahrer träumen". Doch bislang sei noch nichts passiert.

Unversehrt blieb auch Kreis-Umweltdezernent Friedrich-Wilhelm Stever, der etwa an jedem zweiten Arbeitstag das Rad dem Auto vorzieht. Aus rein praktischen Erwägungen: “Mit dem Fahrrad kommt man einfach schneller durch die Stadt." Sechs Kilometer muß Stever täglich zurücklegen. Irgendwann machte sein Rad das nicht mehr mit, gab den Geist auf - ganz im Gegensatz zu seinem Besitzer: Der bastelt jetzt aus den Überresten und dem Rad seiner Frau ein neues Gefährt. Stever: "Bis ich damit fertig bin, nehme ich das Rad von meinem Sohn."

AZ

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Sportlich: Der Erste Kreisrat Gero Wangerin tritt gern in die Pedale, sowohl privat als auch auf dem Weg zur Arbeit - inclusive Heimfahrt zur Mittagspause immerhin ein Kilometer täglich
Foto: Wauschkies

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