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INTERNET / Landkreis könnte schon jetzt Infos unter “gifhorn.de” anbieten - Zusammenarbeit mit Stadt vorerst nicht geplant
Stadt und Kreis im Netz: Finanzierung ist größtes Problem

Wann gehen Stadt und Landkreis Gifhorn ins weltweite Datennetz Internet? Als die AZ am 7. Februar berichtete, wußte noch niemand Genaues. Inzwischen hat sich viel getan: Die Internet-Adresse, des Landkreises heißt definitiv “http://www.gifhorn.de". Der Wolfsburger Multimedia-Unternehmer Bernhard Zimbelmann, der bislang die Rechte an dem Kürzel hatte, überließ dem Kreis jetzt die Kennung.

Wann dort allerdings die ersten Info-Seiten abrufbar sind, steht noch in den Sternen. Erster Kreisrat Gero Wangerin: “Wir arbeiten an einem Konzept." Immerhin habe die Kreisverwaltung schon jetzt Anschluß an das Datennetz. Theoretisch könnten also Inhalte sofort eingespeist werden. Die Frage ist nur, welche? Wangerin denkt vor allem an Daten aus den Bereichen Fremdenverkehr und Wirtschaftsförderung. "Aber auch die Gemeinden des Kreises könnten über sich informieren", so der Kreisrat. Ein großes Problem seien die Kosten: Mit bis zu 100.000 Mark pro Jahr rechnet Wangerin. Bernhard Zimbelmann, der selbst Firmen-Infoseiten im Internet betreut, zweifelt das an: “Ich kenne eine große Computerfirma, die für ihr Angebot mit 25.000 Mark auskommt."

Die Stadt Gifhorn hat vorerst ganz andere Sorgen: Im Rathaus gibt es überhaupt keinen Internet-Anschluß. Die Mitarbeiter können also weder Informationen abrufen noch welche anbieten. Doch das soll sich ändern, so Hauptamtschef Wolfgang Dierken: “Überlegungen laufen schon. Vorrangig soll der Fremdenverkehr berücksichtigt werden." Zunächst müsse ein ortsnaher Provider (Anbieter) gefunden werden, über den die Seiten aus dem Rathaus eingespeist werden. Dierken: “Derzeit ist Braunschweig der nächste Zugangspunkt." Doch die Telefonkosten für die Datenverbindung dorthin seien zu hoch. Auf hier widerspricht Zimbelmann: "Wo der Anbieter sitzt, ist egal. Die Seiten kann ich von überall aus zum Ortstarif einspielen."

Auf jeden Fall, so der Amtsleiter, will die Stadt unter einer eigenen Kennung erreichbar sein. Ein gemeinsames Angebot von Stadt und Landkreis stehe nicht zur Debatte. Allenfalls könne das Stadtangebot einen Verweis zum Kreis-Programm bekommen und umgekehrt.

Doch Experte Zimbelmann warnt vor einem Alleingang – für den Nutzer seien getrennte Angebote verwirrend: “Wenn sich Stadt und Kreis nicht einig werden, sind alle Bemühungen für die Tonne.”

AZ

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